Malin Lamparter
Regie und Text

Die Kameliendame
oder
Stirb schöner

Nach Alexandre Dumas

Berliner Ensemble

Studienprojekt III des Regiestudiums an der HfMDK Frankfurt

Premiere: 16. Oktober 2024

Regie: Malin Lamparter

Bühnenbild: Lara Scheuermann

Kostüm: Kati Stubbe

Musik: Fabian Kuss

Dramaturgie: Daniel Grünauer

Mit: Lisa Birke Balzer, Yannick Fischer, Charlotte Irene Thompson

Link zur Website des Berliner Ensembles

Dumas’ Roman „Die Kameliendame“ ist ein Musterbeispiel für die Romantisierung von Krankheit als Metapher. Marguerite, eine Näherin und umworbene Kurtisane, ist an Tuberkulose erkrankt. Ihr Leiden wird metaphorisch mit ihrer Liebesbeziehung verbunden: Ist das Paar vereint, scheint auch die Krankheit nicht so schwer. Doch nach der Trennung verschlechtert sich ihr Zustand und sie stirbt – aber nicht an einem gebrochenen Herzen. Narrative, die noch heute virulent sind: die Verklärung des Lebens mit chronischer Erkrankung.

Pressestimmen:

Dieser quicklebendige und inspirierte Abend läuft auf die Frage hinaus, was das eigentlich soll – „stirb schöner!“ lautet der Zusatz im Titel. „Krankheit ist die Nachtseite des Lebens, eine eher lästige Staatsbürgerschaft“, das sind die ersten Sätze, die natürlich nicht von Dumas stammen, sondern Susan Sontags berühmten Essay „Krankheit als Metapher“ von 1978 eröffnen, der im Umgang mit Erkrankungen die menschenfeindliche Seite des Neoliberalismus aufdeckte. Regisseurin Malin Lamparter, nutzt ihn klug, um Dumas neu zu lesen, seine im Spiel der Geschlechter lupenrein sexistische Schlagseite zu karikieren. (….)
Darauf zu verzichten: Das kann sich Berlin nicht leisten.
(Berliner Morgenpost)