Stolz und Vorurteil oder wie Bärchen alle Tiere vor der Flutwelle rettete
Eine schwesterliche Entwicklung nach Jane Austen
LAB Frankfurt
Studienprojekt III des Regiestudiums an der HfMDK Frankfurt
Premiere: 9. September 2021
Regie: Malin Lamparter
Bühnenbild: Hannah Borghese
Dramaturgie: Kundry Reif
Mit: Eva-Lotta Röhm, Hannah Vogelsänger, Rebecca Lamparter, Lea Lamparter, Malin Lamparter
Stolz und Vorurteil gilt als einer der größten Liebesromane aller Zeiten, und das obwohl Held und Heldin kaum mehr als 10 Sätze miteinander wechseln. Der Fokus des berühmtesten Romans von Jane Austen liegt viel eher auf der Familie Bennet, deren fünf Töchter möglichst lukrativ unter die Haube gebracht werden sollen. Das Leben der Bennet-Schwestern definiert sich dabei als bleierne Abhängigkeit von Männern, die ihren Lebensweg und ihr Schicksal maßgeblich bestimmen.
Diese weibliche Sphäre, die sich nur durch Abhängigkeit von Männern definiert, ist auch für die Regiestudentin Malin Lamparter und ihre vier realen Schwestern der Ausgangspunkt, um eine eigene Version der oft gehörten Erzählung vom „Tochterreichen Haus“ zu erschaffen. Sie begegnen nun mit eigenen Fragen, Geschichten und Traditionen den Geschlechterrollen und Vorstellungen von Lizzie und ihren Schwestern.
Mit Hilfe von Erinnerungen, Kuscheltieren und Regency-Kleidern, mit Zusammenhalt, Kampfgeist und feministischer Theorie zeigen fünf junge Frauen zwischen 13 und 28 ihr Aufwachsen als Frauen und die eigene Welt einer Familie. Was bedeutet eigentlich Schwesternschaft und Gemeinschaft? Kann man eine weibliche Sphäre schaffen die sich unabhängig von Männlichkeit etabliert? Und wer isst am langsamsten Mousse au Chocolat?